Zimmermänner, oder auch
Zimmerer genannt, werden männliche Vertreter eines Ausbildungsberuf des Baugewerbes genannt. Eine weibliche Vertreterin dieses Berufsbildes wird als Zimmerin bezeichnet. In der Mehrzahl spricht man auch von Zimmerleuten. Zimmerleute fertigen Bauwerksteile, sowie ganze Bauwerke aus Holz. Dabei gibt es unterschiedliche Teilgebiete. Häufig sind Zimmerleute bei der Konstruktion und Einrichtung von Neubauten beteiligt. Dabei fertigen und errichten sie Dachkonstruktionen, Fachwerk, Veranden oder ganze Balkone. Daneben ist die Verschalung von Betonbau, Schalldämmung, Wärmedämmung, sowie der Schutz des Ausgangsbaumaterials teil des üblichen Aufgabenspektrums. Auch beim Innenausbau, wie zum Beispiel der Wandverkleidung, sowie der Errichtung von Fussböden und Holzdecken sind Zimmerleute führend beteiligt. Neben der Neuerrichtung von Bauteilen oder gar Bauwerken spielt die Reparatur bestehender Objekte eine grosse Rolle bei ihrer täglichen Arbeit. Der Beruf teilt sich in verschiedene grundlegende Arbeitsfelder ein. Ein typisches Arbeitsfeld ist die Werkstatt. Hier werden Bauelemente vorgefertigt, Lagerhaltung betrieben und die Baumaterialien bearbeitet. Hier findet auch die Veredelung und Verarbeitung der verschiedenen Baustoffe statt. Die hier bearbeiteten oder gelagerten Teile werden dann zur eigentlichen Baustelle Transportiert und dort verarbeitet. Dies kann sowohl im Rahmen einer Aussenmontage oder auch einem Innenausbau geschehen. Die Baustelle ist somit ein weiteres Arbeitsfeld für Zimmerleute. Die Arbeiten der Montagevorbereitung und Montage nennt man in der Zimmerei den Abbund. Neben den regulären Zimmerleuten gibt es noch weitere Sonderformen des Berufsbildes. Vor allem im maritimen Bereich gibt es Zimmerleute, die auf den Bau von Booten und Schiffen spezialisiert sind. Diese Berufsgruppe wird als Bootszimmermann oder Bootszimmerin bezeichnet. Im Berufsalltag arbeiten sie häufig eng mit anderen Gewerken zusammen. Dies führt dazu, dass Zimmerleute auch über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten verfügen sollten. Die Arbeit auf einer Baustelle kann gefährlich sein. Eine klare und verständliche Kommunikation ist Grundlage dafür, dass keine Missverständnisse entstehen und eine sichere Arbeit durchgeführt werden kann.
Welche Voraussetzung brauchen Zimmerleute?
Da die Arbeiten von Zimmermännern handwerklicher Natur sind, sollte ein
Zimmermann über ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick, sowie ein grundlegendes technisches Verständnis von handwerklichen Arbeiten mitbringen. Darüberhinaus ist ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen für die täglichen Arbeiten von grossem Vorteil. Da
Zimmerer häufig in Teams mit anderen Zimmerleuten oder gar anderen Gewerken zusammenarbeiten sollte auch Teamfähigkeit zu den Charakterzügen gehören. Gerade bei der Arbeit mit anderen Gewerken ist ein grundlegendes Verständnis von handwerklichen Arbeiten sowie der Prozesse am Arbeitsort von Vorteil. Dies ermöglicht ein hochwertiges und vor allem sicheres Arbeiten. Da die
Zimmererarbeit körperliche Schwerstarbeit sein kann, ist eine gute körperliche Verfassung eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung des Berufes. Dabei umfasst das Arbeitsumfeld den Umgang mit schweren und sperrigen Baustoffen. Schweres Heben und Tragen von Arbeitsmaterialien und Maschinen ist an der Tagesordnung. Dies geht auch mit Staub- und Lärmbelastung einher. Allgemein ist bei den typischen Aussenarbeiten eine hohe Hitze-, Nässe und Kältetoleranz notwendig. Diese Aussenarbeiten finden gelegentlich auch in grösseren Höhen statt, was eine Schwindelfreiheit sowie Beweglichkeit und Trittfestigkeit voraussetzt. Die Anforderungen von Zimmerleuten beschränken sich jedoch nicht nur auf körperliche und mentale Voraussetzungen. Zimmerleute müssen weiterhin die Fähigkeit besitzen, nach Bauplan, sowie der gängigen Bauzeichnungen arbeiten zu können.
Karrieremöglichkeiten von Zimmerleuten
In der Regel arbeiten Zimmerleute in Klein- und Mittelbetrieben. Dies können Zimmereien, Holzbaubetriebe aber auch Hoch- und Tiefbauunternehmen sein. Somit ist der Arbeitsmarkt für Zimmerleute sehr umfangreich, aber auch stark von der Baukonjunktur abhängig. Auch gibt es saisonale Schwankungen in der Auftragslage. In den Frühlings- und Sommermonaten stauen sich die Arbeitsaufträge häufig, wohingegen im Winter weniger Aufträge anstehen. Bringen Zimmerleute jedoch eine Bereitschaft zu Montagearbeit mit, können sie auch in den Wintermonaten in der Regel ausreichend Arbeitsaufträge ergattern. Zimmerleute haben derzeit gute bis sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aktuell plagen das Handwerk massive Nachwuchssorgen, sodass Bewerber, die engagiert und talentiert sind, gerne eingestellt werden. Der Beruf des
Zimmermanns oder der Zimmerin ist ein klassischer Ausbildungsberuf. Wer diese Ausbildung in Angriff nimmt, muss mit einer Ausbildungszeit von vier Jahren rechnen. Der grösste Teil der Zeit wird dabei im Ausbildungsbetrieb verbracht. Neben dem praktischen Teil des Ausbildungsplans, ist natürlich auch die Berufsschule Teil einer umfangreichen und guten Ausbildungszeit. Die Berufsschulzeit kann auch zu mehrwöchigen Unterrichtsblöcken zusammengefasst werden. Die übrige Zeit dient der Vermittlung, der im Ausbildungsrahmenplan vorgeschriebenen Inhalte im Betrieb. Die Tätigkeitsbeschreibung ist im Ausbildungsvertrag festgeschrieben. Daran sollen sich Auszubildender und der zuständige Ausbilder orientieren. Das
Gehalt einer
Zimmermannausbildung orientiert sich an den üblichen Gehältern für Berufe des Baugewerbes. Mit dem Fortschreiten der Ausbildungszeit erhöht sich auch der
Lohn. Aufgrund der angespannten Arbeitsmarktlage mit einhergehendem Fachkräftemangel, wird auch die Bezahlung zunehmend angehoben, um die Ausbildungsberufe des Baugewerbes attraktiver zu gestalten.